Mit diesem Projekt werden insgesamt sechs Gemeinden im Südwesten von Madagaskar auf dem Weg zu einem nachhaltigen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen unterstützt.
Auch die Hygienepraktiken in den Haushalten, den Schulen und den Gesundheitszentren werden verbessert. Dies führt zu einer wesentlichen Verbesserung der Gesundheit der Menschen. Innovative Ansätze wie der Einbezug des Privatsektors in die Planung und Erstellung eines funktionierenden Wassersystems kommen zum Einsatz. Das Projekt richtet sich gesamtheitlich an die Bevölkerung von sechs Gemeinden (rund 60'000 Menschen), die von einem verbesserten Wassermanagement profitieren. Etwa 20'000 Menschen erhalten neu einen Zugang zu einem Wasseranschluss in unmittelbarer Entfernung.
Die FILL ME AG finanzierte über drei Jahre mit sehr grosszügigen Trinkwasserspenden die Planung und Realisierung der Wasserversorgungen und Sanitäranlagen in sieben Schulen im Distrikt Miandrivazo:
• In den Schulen Dabolava und Soanafindra in der Gemeinde Dabolava
• Schule EPP Central der Gemeinde Ankilizato (EPP bedeutet Ecole primaire public)
• in den Schulen Andramanonga und Iharamy in der Gemeinde Ambohimanambola
• Schule Antanimenabe der Gemeinde Masindray
• Schule Ambalahonko der gleichnamigen Gemeinde Ambalahonko
Die Bauarbeiten wurden Ende 2022 abgeschlossen und die Wasserversorgungen in einer feierlichen Zeremonie den Schuldirektionen übergeben. Insgesamt haben rund 1’215 Schulkinder und 39 Lehrpersonen Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu sanitären Anlagen erhalten.
Alle Wassersysteme bestehen aus einem Wassertank aus Beton mit einem Hauptwasseranschluss. Grosse Handwaschbecken mit je 6 Wasserhahnen wurden auf dem Schulareal installiert – für alle Schulkinder und Lehrpersonen gut zugänglich. Ebenso erhielten alle Schulen 4 jeweils 6 Latrinen sowie je eine Dusche. Die Arbeiten wurden öffentlich ausgeschrieben, bevor eine lokale DienstleisterFirma beauftragt wurde. Langfristig werden über die Jahre 31’500 Kinder Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu angemessenen Sanitäranlagen haben
Zusätzlich zur Realisierung der Wasserversorgungen wurden die Aktivitäten für die Sensibilisierung für Schulkinder und Lehrpersonen zu guten Hygienepraktiken systematisch durchgeführt. In kleinen Gruppen wurden die Schulkinder sowohl über sorgfältiges Händewaschen, den Umgang mit Trinkwasser und weiteren Hygienemassnahmen informiert und geschult. Ebenso nutzte Helvetas diese Trainings, um die Schulkinder und Lehrpersonen über den Schutz vor COVID-19 zu unterrichten. Um die Bevölkerung zu schützen, ergriff die Regierung wiederholt Massnahmen und nahm Covid-19 sehr ernst.
Bis Anfang November 2021 waren die Grenzen geschlossen. Internationale Flüge waren möglich, aber aufgrund der geringen Nachfrage nicht häufig. Der Tourismus, ein wichtiger Wirtschaftszweig, blieb rückläufig. Die Schulen waren stets geöffnet, wobei die Klassen in kleinere Gruppen aufgeteilt wurden, um die Ansteckungsgefahr zu verringern. Seit dem 5. März 2022 sind alle Covid-19 Massnahmen wieder aufgehoben.
Das Projektteam stellt zunehmend wirtschaftliche und soziale Folgen der Pandemie fest. Die Armutsquote (Einkommen unter 1.9 USD/Tag) ist von 74 auf 80 Prozent angestiegen. Die immer noch anhaltende Dürre im Süden des Landes hat die ohnehin schwierige Ernährungslage weiter verschärft. Umso wichtiger ist es, die Projektmassnahmen vor Ort durchführen zu können und somit weiteren Schulkindern den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen. Denn Wasser bedeutet Leben: Sauberes Trinkwasser verbessert und schützt die Gesundheit, gibt Kindern die Möglichkeit dauerhaft zur Schule zu gehen, stärkt die lokale Wirtschaft und ermöglicht eine bessere Zukunft.